INSEL + MEILE Museumskulturen

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Aus der Wiege in die Weite

Osterburg Weida

Das Museum in der Osterburg

Museumsentwicklungskonzept, Ausstellungskonzeption und -gestaltung

Seit nunmehr über einem Jahr wird intensiv am Museum in der Osterburg, seinen Sammlungen und seiner zukünftigen Entwicklung gearbeitet. Die Stadt Weida als Eigentümerin von Burg und Museum möchte das Museum zukunftsfähig machen.

Die Ausgangslage ähnelt der vieler kleiner Museen in der Fläche der ländlichen Räume: eine in die Jahre gekommene Ausstellung soll überarbeitet und modernisiert werden, die Sammlungen müssten im Vorfeld qualifiziert, die Bedarfe erhoben, das Publikum befragt werden etc. Eine Mammutaufgabe, vor allem bei dünner Personaldecke. Wo also anfangen und wie?

Ein Museumsentwicklungskonzept für das Museum in der Osterburg Weida

Unsere Arbeit begann mit einer umfassenden Analyse des Museumsbetriebes, bei dem alle Bereiche der musealen Arbeit untersucht wurden. Anschließend mündeten die Ergebnisse in einem Museumsentwicklungskonzept, das mit dem Ende des Jahres 2023 fertig gestellt und kurz darauf dem Stadtrat vorgelegt werden konnte.

Blick in die Stadt Weida

Unter dem TitUnter dem Titel »Aus der Wiege in die Weite« skizziert das Museumsentwicklungskonzept eine Vision für ein neues Museum in der Osterburg sowie Gelingensbedingungen dafür.
Im Ergebnis stehen Empfehlungen für einen Weg hin zu einem zukunftsfähigen Museum in der Osterburg. Dabei liegt der Fokus auf dem Museum und seinen ureigenen Aufgaben, Funktionen und Potentialen. Die gesamte Burganlage wurde mitbetrachtet und im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes konzeptionell mitgedacht. Wichtige Themen für die künftige Entwicklung zum Burg-, Stadt-, und Regionalmuseum sind u.a. die Professionalisierung der Museumsarbeit, die Qualifizierung der Sammlungen, die Verbesserung der Depotsituation, erste Ansätze für eine Neuausrichtung des Ausstellungsbetriebes, die Stärkung der eigenen Themen und Besonderheiten sowie der Bildung- und Vermittlungsarbeit.

Im Analyse- und Entwicklungsprozess haben wir die Akteure vor Ort mit ihrem Expert*innenwissen eingebunden. In Einzelgesprächen und einem umfangreichen Workshop verfolgten wir das Ziel, mehr über das Verhältnis der Weidaer zu ihrem Museum zu erfahren und daraus Rückschlüsse für konzeptionelle Denkrichtungen zu ziehen. Welche Themen sollten erzählt werden, welche Aspekte fehlen in den aktuellen Ausstellungen, wer kommt warum nicht ins Museum, welche Wünsche habe die Menschen an ihr Museum?

An all diesen Themen entlang haben wir intensiv gearbeitet, diskutiert und Ableitungen getroffen. Ein zumeist kleinteiliger, aufwändiger und oft abstrakter Prozess. Die Arbeit am Masterplan Osterburg 2035 ist ein Marathon für das Museum auf der Osterburg, der nun durch eine neue fachliche Leitung, ein ausdrückliches Commitment des Trägers und weiterer Stakeholder sowie eine verlässliche Finanzierung ermöglicht und abgesichert werden muss.

Museumsarbeit sichtbar machen! - Die etwas andere Jahresausstellung

Einblick in die Jahresausstellung

Die anstehenden Veränderungen brauchen Zeit. Die konzeptionelle Arbeit erscheint von außen zunächst als wenig attraktiv. Sie findet hinter den Kulissen statt und ist für Träger, Einwohnerschaft und Besuchende meist nicht unmittelbar wahrzunehmen.

Die Jahresausstellung 2024 auf der Osterburg macht diese Arbeit unter dem Titel „IM AUFBAU“ nun erstmals für die Öffentlichkeit sichtbar. Da, wo auf der Osterburg in den letzten Jahren meist Sonderausstellungen zu allgemeinen naturwissenschaftlichen Themen zu sehen waren, besinnt sich die aktuelle Ausstellung nun auf besondere Bestände aus den eigenen Depots.

Nostalgische Hochräder, historische Fotos aus Weida, sakrale Skulpturen, regionale Kunst - die meisten der ausgewählten Objekte wurden bisher noch nie ausgestellt. Sie zeigen einen Ausschnitt der Vielfalt der Museumssammlungen. Eingebunden sind diese Exponate in den musealen Rahmen: die ureigenen Eigenschaften und Aufgaben des Museums kommen prominent auf die Ausstellungsfläche und verbinden sich mit den spezifischen Anforderungen an die Museumsentwicklung auf der Osterburg.

Einblick in die Jahresausstellung

Was passiert eigentlich hinter den Kulissen? Welche Arbeiten und Aufgaben stehen aktuell an, um das Museum fit für die Zukunft zu machen? Welche Schätze schlummern noch in den Sammlungen?

 Diesen Themen geht die Ausstellung nach, gibt Antworten und stellt auch selbst Fragen an die Besuchenden. Die Gäste der Osterburg – ob Einwohnerinnen oder Touristen – können sich informieren, Neues entdecken, Fragen loswerden und ihre Meinungen einbringen.

 Das Museum ist also "Im Aufbau". Und das gilt auch für die Jahresausstellung 2024. Zur Eröffnung im März 2024 war diese ebenfalls noch im Aufbau. Im besten Fall wird diese Jahresausstellung nie ganz fertig. Im Laufe des Jahres verändert sie sich immer wieder. Ausstellungstücke werden ausgetauscht, neue Entdeckungen kommen hinzu. Fragen und Rückmeldungen der Besucher werden berücksichtigt und beantwortet. Es lohnt sich also, immer wieder einmal reinzuschauen!

https://www.osterburg-vogtland.eu

Konzeption + Gestaltung: INSEL + MEILE Museumskulturen
Grafik: srw studio
Gesamtrealisierung: INSEL + MEILE