INKLUSIV!? - TROTZ KLEINEM BUDGET

Museen lassen sich bereits mit kleinen Maßnahmen barrierefreier und inklusiver gestalten. Deshalb haben wir ein paar Praxistipps zusammengestellt, die zeigen, dass auch kleine Schritte große Wirkung haben können.

Den Anfang machen

 
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Um ein nachhaltig wirksames Inklusionskonzept zu entwickeln, bedarf es zunächst einmal nur engagierter Museumsmitarbeiter*innen mit freien Zeitfenstern für die Erarbeitung. Und auch das Suchen und Benennen eines/einer Inklusionsbeauftragen unter den Kolleg*innen belastet das Budget nicht. Ein erster Schritt ist auch getan, wenn Museen Kontakt zu Verbänden und Initiativen von Menschen mit Behinderung aufnehmen, um Kooperationen auf den weg zu bringen.

Orientierung

Ein taktil und optisch erfassbares Leitsystem, das auch Menschen mit Sehbehinderung einen selbstbestimmten Museumsbesuch ermöglicht, sollte - ohne Frage - ein wesentlicher Bestandteil des inklusiven Museums sein.

Aber auch wenn sich diese umfassende Maßnahme in vielen Museen nicht kurzfristig umsetzen lässt, können über bestimmte Gestaltungselemente Orientierungshilfen geschaffen werden, die Menschen ohne und mit Behinderung helfen und mitunter sogar das Unfallrisiko minimieren.

Beispielsweise lassen sich mit vergleichsweise geringem Aufwand visuell wahrnehmbare Aufmerksamkeitsfelder schaffen: So können farblich abgesetzte Wandflächen auf Treppenstufen hinweisen oder den Zugang zu den sanitären Anlagen hervorheben. Auch die Kennzeichnung von vertikalen Glasflächen ist eine kleinere Maßnahme mit großer Wirkung.

Kommunikation

 
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Für viele Menschen mit Behinderung ist es wichtig, sich vor ihrem Besuch im Museum über verschiedene Aspekte der Barrierefreiheit zu informieren.

Wie gestaltet sich die Zugänglichkeit des Museums? Wo befindet sich ein barrierefreier Zugang? Welche Durchfahrtbreiten haben die Türen? Dürfen Fotos gemacht werden? Welche barrierefreien oder inklusiven Elemente bietet die Ausstellung? Gibt es eine induktive Höranlage im Kassenbereich oder in der Ausstellung?

Auf vielen Internetauftritten von Museen fehlen die relevanten Informationen zur Barrierefreiheit gänzlich oder sind nur recht spärlich ausgeführt. Dabei helfen sie vielen Museumsbesucher*innen mit Behinderung sich auf ihren Besuch vorzubereiten und sich sicher und möglichst selbstbestimmt im Museum zu bewegen.

Deshalb sollten die Angaben unbedingt dem tatsächlichen Ist-Zustand entsprechen. Auch die Information, dass es keine Fahrstuhl oder ein taktil erfassbares Leitsystem gibt, ist letztlich hilfreich.

Und auch hier empfiehlt es sich, Menschen mit Behinderung einzubeziehen. Denn sie können am besten beurteilen, welche Informationen notwendig sind und ob die verschiedenen Anforderungen erfüllt sind.

Service

Alle Museumsbesucher*innen wollen sich willkommen fühlen. Doch machen es die Besucher- und Hausordnungen von Museen Besucher*innen mit Behinderung da oft nicht leicht: Der Blindenführhund muss raußen bleiben, die notwendige Medikamententasche in der Garderobe, das Fotografieren ist untersagt oder nur gegen Gebühr erlaubt ...

Wie die Beispiel zeigen, sind meist gar keine großen Eingriffe in die bestehenden Regelungen notwendig. Denn schon kleine Änderungen können die Qualität des Museumsbesuchs immens verbessern oder diesen überhaupt erst selbstbestimmt ermöglichen.